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WILHELM DER SCHÄFER

Film

Josie Rücker
Eine Produktion Auf Dem Lande

WILHELM DER SCHÄFER
27min., 35mm, Dokumentarfilm
WILHELM begegnete ich das erste Mal an der Wehrmühle. Die war abgebrannt letzten Sommer und er blickte auf die Ruine. Er erzählte, dass er der Schäfer hier sei, sein Sohn auch und seine Frau auch. Nach der Wende wurden die Schafe abtransportiert nach Russland, die aus Frankreich und England waren besser. Wilhelm wurde Rentner, schlachtete Schafe und anderes Getier für Freunde. Ich wollte wissen, was genau verlorengeht am Handwerk eines Schäfers. Wilhelm redete über die Schwierigkeiten des Hütens, die Qualität des Haares, das Scheren, das Klauen putzen. Er lud mich ein zu einer der letzten Wollspinnerin in Brandenburg. Wir erarbeiteten einen Drehplan. Ich lieh die Kamera aus, packte alles ins Auto und fuhr zu ihm nach Hause. Wilhelm war tot, er starb zwei Tage zuvor an Herzversagen. Ich fuhr wieder los, setzte mich an den Ort, von dem er so schwärmte – dort, wo früher seine Schafe grasten. Hier gab es Pferde jetzt und ganz früh am Morgen kam eine Rehfamilie. Ich packte die Kamera aus und begann zu drehen. Begab mich an die Orte, die wir ausgemacht hatten, suchte die Personen auf, die Wilhelm mir unbedingt zeigen wollte. Ich wollte sehen lernen mit seinen Augen, wollte, dass es endlich aufhört, dieses unaufhörliche Verschwinden. Der Musiker und Poet Bastian Schlickeisen sah die Bilder, die entstanden waren und er brachte sich ein, mit dem, was er sah, ohne die Geschichte zu kennen. Ich merkte, dass ich das alles nicht so alleine stehen lassen konnte, dass es mehr sein sollte als blosse Assoziationen und ich begann, die Geschichte zu erzählen, die Geschichte von Wilhelm, dem Schäfer und dem was bleibt, wenn nichts mehr bleibt.

Stab:
Regie, Kamera, Schnitt: Josie Rücker
Kameraassistenz: Christoph Manz
Produktion: dffb
Musik: Bastian Schlickeisen

Festivals:
Duisburger Filmwoche
Leipziger Dokumentarfilmfest
Dokfest Kassel
Filmfest Wismar
Frauenfilmfest Köln
Autorenfilmfest Kaufbeuren
interfilm – Kurzfilmfest Berlin
Kurzfilmfestival in Clermont-Ferrand, Frankreich

Preise:
Filmförderpreis der Stadt Duisburg 2004
Regiepreis Kaufbeuren 2006

Begründung der Jury in Duisburg:
Der Förderpreis der Stadt Duisburg geht an: “Wilhelm der Schäfer” von Josie Rücker, Deutschland 2004, 27min., Farbe

Der Film WILHELM DER SCHÄFER thematisiert das Verschwinden einer Welt: Die Abschaffung der Schafzucht auf EU-Beschluss hat die Existenzen der Schäfer in Ostdeutschland vernichtet. In eindrucksvollen Bildern vergegenwärtigt der Film die Vergangenheit und erzählt in einem so subjektiv wie lapidar gesprochenen Kommentar die Geschichte des Schäfers Wilhelm. Ohne den Blick auf die Verhältnisse durch Sentimentalität zu verstellen, wird ein Verlust registriert. Der Rhythmus der Filmbilder erzeugt zwischen Stillstand und Bewegung ein Gefühl für Zeitlichkeit und Vergänglichkeit, das die bewusste Verwendung von 35mm Film auf der Materialebene noch verstärkt. Auf der Tonspur erinnern verfremdete sozialistische Lieder an das Glücksversprechen einer vergangenen Gesellschaft. Die Qualität des Filmes liegt daran, dass er dieses Versprechen weder verklärt noch verrät.

Synopsis: Die traurige Geschichte von Wilhelm und seiner Schafherde. Nach der Wiedervereinigung wird von den ostdeutschen Schäfern großmütig der Schritt in die Selbstständigkeit gefordert. Plötzlich erfolgt die offizielle Mitteilung, die Schafe seien wirtschaftlich unrentabel. Wo das Naturschöne herrscht, brechen Lebenswelten zusammen.

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